Was passierte in Deutschland zwischen den beiden Weltkriegen? Kaiser Wilhelm II. dankte ab. 1919 fand die Wahl zur Deutschen Nationalversammlung statt. Frauen erhielten erstmals das Wahlrecht und Arbeiter den Acht-Stunden-Tag. Doch die erste Demokratie Deutschlands kämpfte von Anfang an um ihr Überleben. Was waren die Gründe für ihr Scheitern? Wie kam Hitler an uneingeschränkte Macht? Hätte Hitler verhindert werden können? Und wie kam es zu dem Namen „Weimarer Republik“? Die Spiegel-Redakteure Uwe Klußmann und Joachim Mohr beantworten in einer Zusammenstellung von Spiegel-Artikeln viele offene Fragen zu dieser Zeit.
Paris 1938 – Erich Maria Remarque beschreibt in seinem Exilroman Arc de Triomphe eindrucksvoll die Reste der Seele von Menschen, die auf der Flucht sind. Von Angst, Tod und Unterdrückung paralysiert, ergeben sich die Protagonisten ihrem Schicksal. Eine abgestumpfte Sehnsucht nach Liebe, Glück und Sicherheit treibt sie. Es ist eine Flucht ohne Ziel in ein paar geschenkte Stunden einer Illusion. Die wahre Liebe hat es schwer in solchen Zeiten.
In seinem Buch Das Jahrhundert verstehen. 1917-1989. Eine universalhistorische Deutung erklärt Dan Diner das vergangene Zeitalter über sich verschränkende Deutungslinien. 1999 erstmals veröffentlicht und 2015 wieder aufgelegt, ist das Buch an Hand der derzeitigen Ereignisse in und rund um Europa brandaktuell. Es legt tiefe ethnisch-topographische Konfliktlinien aus dem 19. Jahrhundert frei, die wieder aufzubrechen drohen und weist auf historische Kontinuitäten hin, die prognostisches Potential aufweisen.
In Europa wurden im letzten Jahrhundert 80 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertriebenen. Jan M. Piskorski zeigt in seinem Buch Die Verjagten an Hand von breiter Quellen- und Literaturbasis eine Geschichte dieser Flüchtlinge. Ein erschütterndes Standardwerk für jeden Europäer, der sich in Anbetracht der aktuellen Syrien-Flüchlingskrise mit der Geschichte der Vertreibungen in Europa auseinandersetzen möchte.
Überraschend zeigt Haruki Murakami in seinem aktuellen Buch Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki eine gefühlvolle, tiefenpsychologische Seite. Wie sehr kann uns ein Ereignis in unserem Leben belasten, wenn wir es nicht sofort auflösen?
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs hat der Orientalist und Diplomat Max von Oppenheimer eine größenwahnsinnige Idee: Eine deutsche Expedition von Istanbul nach Kabul. Noch nie haben Deutsche die Route durch die große Salzwüste Kawir gewagt. In Kabul sollen sie den Emir von Afghanistan und die Stämme der Patschunen zum Dschihad anstacheln und die ungeliebten britischen Kolonialmächte destabilisieren. In Istanbul startet eine Gruppe Abenteurer auf einen Weg ins Ungewisse. Im Gepäck haben sie Waffen, einen Generator, eine Funkanlage, Geld und 10.000 Flugblätter. Kopetzky erzählt mit Hilfe vieler historischer Details, wie die Wüste die Mitglieder des Unternehmens an ihre mentalen und physischen Grenzen bringt.
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