Überraschend zeigt Haruki Murakami in seinem aktuellen Buch Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki eine gefühlvolle, tiefenpsychologische Seite. Wie sehr kann uns ein Ereignis in unserem Leben belasten, wenn wir es nicht sofort auflösen?
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs hat der Orientalist und Diplomat Max von Oppenheimer eine größenwahnsinnige Idee: Eine deutsche Expedition von Istanbul nach Kabul. Noch nie haben Deutsche die Route durch die große Salzwüste Kawir gewagt. In Kabul sollen sie den Emir von Afghanistan und die Stämme der Patschunen zum Dschihad anstacheln und die ungeliebten britischen Kolonialmächte destabilisieren. In Istanbul startet eine Gruppe Abenteurer auf einen Weg ins Ungewisse. Im Gepäck haben sie Waffen, einen Generator, eine Funkanlage, Geld und 10.000 Flugblätter. Kopetzky erzählt mit Hilfe vieler historischer Details, wie die Wüste die Mitglieder des Unternehmens an ihre mentalen und physischen Grenzen bringt.
Holzfällen von Thomas Bernhard ist eine Liebeserklärung an Österreich, das Burgtheater, an Wien und seine Menschen. Sprachgewaltig schimpft Bernhard in seinem Buch über Wien und seine Menschen.
Während alle auf den Schauspieler warteten, der ihnen versprochen hatte, nach der Aufführung der Wildente gegen halb zwölf zu ihrem Abendessen in die Gentzgasse zu kommen, beobachtete ich die Eheleute Auersberger genau von jenem Ohrensessel aus, in welchem ich in den frühen Fünfzigerjahren beinahe täglich gesessen war und dachte, dass es ein gravierender Fehler gewesen ist, die Einladung der Auersberger anzunehmen…1Weiterlesen
Bernhard, Thomas: Holzfällen. Eine Erregung. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1992, S. 1 ↩
Holzfällen. Eine Erregung
Bernhard, Thomas
Roman
suhrkamp taschenbuch
1992
Taschenbuch
321
3-518-38677-8
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