Alex Capus schreibt über das Leben als Barbetreiber in einer Schweizer Kleinstadt. Abgeklärt schwingt im Romantitel Das Leben ist gut ein unterschwellig ironischer Ton helvetischer Durchschnittlichkeit mit. Das Buch sprüht vor Selbstzufriedenheit und statischer Lebenslust. Capus reflektiert über den Mikrokosmos des Schweizer Alltags, den Einfluss der Globalisierung und den Wert von Freundschaft bzw. lebenslanger Partnerschaft.
Das China des 18. Jahrhunderts. Der Kaiser Qiánlóng herrscht unumschränkt über das mächtigste Reich der Welt. Christoph Ransmayr erzählt in seinem neuen Buch Cox oder der Lauf der Zeit von einem englischen Uhrmacher, der an dem Hof des Kaisers außergewöhnliche Zeitautomaten bauen soll. Wir lernen eine faszinierende Welt der Strenge, der Untertätigkeit und der unbeschränkten Möglichkeiten kennen.
In Nathan Hills Roman Geister prasselt ein Feuerwerk an Themen auf uns nieder: die unerfüllte Liebe, die Wut über das eigene Scheitern, der Wunsch nach Selbstbestimmung und der Kampf gegen das Establishment. Eine psychodramatische Mutter-Kind-Beziehung bildet den Ursprung. Skandinavische Hausgeister treiben ihr Unwesen.
Engel des Vergessens ist ein Familien- und Erinnerungsroman. Gleichzeitig wirkt der Text wie ein Zeitdokument der über Jahrzehnte gedemütigten, slowenischen Minderheit in Kärnten. Maja Haderlap nennt ihr Werk „…eine Art literarische Geisteraustreibung, die neurotische Aufladungen durch eine klare Sprache entlasten sollen.“ Im Text verdichtet sie ihre Kindheitserinnerungen zu kontrastreichen, poetischen Handlungsbildern. Das belastende Vermächtnis der Kriegstraumata aus dem Zweiten Weltkrieg prägte ganze Generationen. Der Autorin ist es gelungen, die Problematik der Slowenen in Kärnten vorurteilslos auf eine neutrale Weise anschaulich zu machen.
Paris 1938 – Erich Maria Remarque beschreibt in seinem Exilroman Arc de Triomphe eindrucksvoll die Reste der Seele von Menschen, die auf der Flucht sind. Von Angst, Tod und Unterdrückung paralysiert, ergeben sich die Protagonisten ihrem Schicksal. Eine abgestumpfte Sehnsucht nach Liebe, Glück und Sicherheit treibt sie. Es ist eine Flucht ohne Ziel in ein paar geschenkte Stunden einer Illusion. Die wahre Liebe hat es schwer in solchen Zeiten.
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